Dienstag, 6. Mai 2008

Schreibpause beendet

Wieder einmal setze ich einer langen Blogpause ein Ende. Ein halbes Jahr voller großer und kleiner Ereignisse ist vorbeigegangen und eigentlich ist es eine Schande, dass so manches geistige Zwischenergebnis meiner Reflektionen in dieser Zeit nicht dokumentiert wurde. Nun möchte ich zumindest mal die wichtigsten Aspekte meiner derzeitigen Lebens- und Liebessituation festhalten, bevor ich wieder richtig einsteige:
  • Seit 13 Monaten lebe ich in einer heterosexuellen romantischen Zweierbeziehung, Lebenspartnerschaft oder wie man es auch nennen mag
  • Ich liebe meine Partnerin und betrachte sie als einen der größten Glücksfälle meines Lebens
  • Wir wohnen seit ungefähr 5 Monaten zusammen in meiner Wohnung, ziehen aber bald in ein großes Haus
  • Ich habe seitdem mit keiner anderen Person Sex gehabt, auch wenn dabei eine Rolle spielen dürfte, dass die neuen Lebensumstände die Anzahl der Gelegenheiten schmälern. Die Lust auf fremde Haut ist nicht wirklich signifikant gesunken.
  • Ich hatte vor einigen Wochen eine spontane Begegnung mit Tanja, in deren Verlauf wir uns wieder mal etwas näher kamen. Es blieb aber nur bei ein bißchen Massage, Streicheleinheiten und zarten Küssen auf Wange und Hals, wobei die Initiative von mir aus ging. Ich wäre wohl noch weiter gegangen, wenn sie nicht so zurückhaltend gewesen wäre.
  • Nach einer langen Phase der Ruhe haben wir vor einigen Wochen wieder mal eine Diskussion über unsere Beziehung geführt und haben nun einen Status, den ich mal vorsichtig als „kontrolliert freie Beziehung“ bezeichnen würde. Die Spielregeln: Ich darf Männer haben, soll es ihr aber nicht vorab erzählen und sie will zunächst nichts mitbekommen bis sie irgendwann in stabiler Stimmung von sich aus auf mich zugeht und nachfragt. Bis vor ein paar Tagen schien es mir noch, als würde ich diese mir von ihr gewährte Freiheit gar nicht nützen können, da es wirklich nicht einfach erschien, einen geeigneten Typen kennenzulernen. Aber das hat sich inzwischen geändert…

Freitag, 2. November 2007

Lange Nacht mit Tanja, Epilog

Dieses Ereignis ist schon einige Monate her, damals war ich ein unglücklich verliebter Single, der sich innerlich in einen Gefrierschrank verwandelt hatte, um diese Schmerzen nicht mehr ertragen zu müssen. Tanja taute mich langsam wieder auf, ließ mich wieder fühlen. Manche Leute, denen unser Umgang miteinander nicht verborgen blieb, sahen in ihrem Verhalten eine gewisse Berechnung. Warum auch immer sie so zärtlichen Umgang mit mir pflegte, die Gründe interessierten mich nicht, aber diese lebendige Wärme tat gut.

Lange Nacht mit Tanja, Teil 3

Irgendwann machten wir uns erneut die Gläser voll und gingen wieder zurück in den Konferenzsaal. Sie unterhielt sich wieder mit Gästen oder solchen, die an diesem Abend lieber Gast als Mitarbeiter waren, ich machte derweil mit der Arbeit weiter. Der Rotwein tat gut angesichts der zunehmenden Zahl an grölenden Zaungästen, die schon das ein oder andere Bier getrunken hatten und wenig Rücksicht auf die Nerven der konzentriert arbeitenden Leute nahmen. Irgendwann war mein Glas leer und ich ging in mein Büro zurück, um mir nachzuschenken. Es muss inzwischen die zweite Flasche gewesen sein.

Gerade ging ich wieder auf den Flur und wollte die Bürotür abschließen, da kam Tanja um die Ecke. Ich öffnete die Tür erneut, wir traten ein. Das Licht hatte ich schon gelöscht und auch als die Tür hinter uns wieder zufiel, blieb es aus, nur das Licht von draußen ließ uns noch etwas sehen. Wir standen uns einen Moment fast regungslos gegenüber, dann umarmten wir uns und bald begannen unsere Zungen wieder dieses zärtliche Spiel, nur diesmal fordernder, wilder, ungezügelter.

Ich zog sie ganz nah an mich heran und wir verzogen uns völlig in eine Oase der Zärtlichkeit. Wir liebkosten uns an Hals und Ohren, streichelten uns. Dann lag sie vor mir auf dem Tisch, meine Hände hatten schon ihren Pullover etwas hochgeschoben, ihr schöner Bauch war entblößt. Ich schob den Pulli weiter hoch, während ich Tanjas Bauchnabel mit meiner Zunge umspielte, ihre Flanken küsste und meinen Atem über ihre zarte Haut hauchte.

Die Tür war nicht verschlossen und mein Kollege hätte theoretisch hier auch mal etwas Entspannung suchen können, aber dieser Gedanke war weit weg. Meine Hände ergriffen ihren BH und schoben ihn sanft nach oben, legten ihre Brüste frei. Ich konnte mich nicht zurückhalten und beugte mich hinunter, hauchte auf eine Brustwarze, um sie anschließend sanft zu küssen und dann langsam mit der Zunge zu umspielen. Sofort spürte ich Tanjas Lust, sie stöhnte auf. Diesen zarten, sinnlichen Laut aus ihrem Mund zu vernehmen war fast wie eine intime Beichte, ein lieblicher Klang, der mich in seinen Bann zog und mich anspornte, ihre Lust weiter zu vergrößern. Ihre Hände suchten nach meinem Kopf, sie wühlten durch meine Haare, krallten sich an ihnen fest.

Ich spielte noch eine Weile mit ihren wundervollen Knospen der Lust, die sich mir entgegenreckten. Sollte ich weitergehen, hier auf diesem harten Tisch, mit den grölenden Biertrinkern da draußen? Ich wollte sie jetzt so sehr und hätte mir doch eine Umgebung gewünscht, die halbwegs der Schönheit dieser Frau und dieses Momentes gerecht würde.

Meine Lust überwältigte alle weiteren Er- und Abwägungen und ich wollte Tanja noch näher sein, noch mehr von ihr fühlen, noch mehr von ihr schmecken und in ihr versinken, wenn sie es mir erlauben würde. Meine Hände griffen nach ihrem Gürtel, doch sie hielt mich sogleich sanft zurück. Nein, es durfte nicht sein. Noch bevor sie es mir zuflüsterte, verstand ich es. In diesem Moment standen wir an der Schwelle dieser kleinen Welt, die wir da aufgebaut hatten. Wir waren schon wieder mit einem Fuß in der anderen Welt, in der wir Schaden anrichten konnten. Und dies durfte nicht sein. Es wäre nicht fair gewesen, denn Tanja hatte mehr zu verlieren. Ihr Freund war gerade weit weg und doch war er in ihrem Kopf präsent.

Noch nicht ganz wissend, ob wir uns nun wieder dauerhaft voneinander entfernen würden, zog ich sie noch einmal an mich heran, küsste sie und dann gingen wir wieder zurück in den Konferenzsaal. Unsere Lippen waren blutrot, doch es war nur der Wein. Wir hatten in dieser Nacht kein Blut vergossen. Und als wir uns Tage später wieder sahen, blickten wir uns ohne Furcht und Schuld in die Augen. Und die Lust? Ich glaube, sie glüht noch. Aber ich weiß nicht, was noch passieren wird und ich will nicht hoffen. Doch es tut mir gut, Tanja zu sehen.

Lange Nacht mit Tanja, Teil 2

Die Arbeit war in vollem Gange und ich arbeitete konzentriert und effizient, im Hinterkopf den Gedanken, dass Tanja in einigen Stunden wieder erscheinen würde und in meinem eigenen Büro um die Ecke zwei Flaschen chilenischen Cabernet-Sauvignons und zwei Weingläser warteten. Die Zeit verging wie im Flug und irgendwann stand sie da, unterhielt sich mit einigen Leuten, die das Geschehen mehr als Zaungäste verfolgten und Bier tranken. Ich arbeitete noch weiter, zwischendurch trafen sich mal unsere Blicke. Dann kam nach Stunden endlich die Pizzalieferung für die hungrigen Helfer und nachdem das Bezahlchaos erledigt war, ging ich mit der Pizza Richtung Ausgang. Tanja stand nahe der Tür und lächelte mich an. Ich sagte ihr, ich würde mich nun mit der Pizza in mein eigenes Büro zurückziehen, eine Flasche Wein öffnen und den Stress in diesem Saal hinter mir lassen. "Wenn ich mein Bier ausgetrunken habe, komme ich auch", sagte sie mir lächelnd.

Ich setzte mich in mein Büro, schaltete die Lampe mit dem sanften Licht ein und genoss meine Pizza mit dem guten Tropfen. Gerade hatte ich die letzten Bissen der italienischen Köstlichkeit verspeist, da klopfte es an der Tür und Tanja trat ein. Ich schenkte ihr auch Wein ein, wir tranken und sie erzählte mir von ihrem stressigen Tag und allem, was gerade so auf ihren Schultern lastete. Sie war ernst und müde, doch zwischendurch blitzte immer wieder ihr Lächeln auf, das ich in den letzten Tagen zu schätzen gelernt hatte. Wir saßen uns gegenüber, hielten uns an den Händen. Der Lärm draußen auf dem Flur schien fern, das Büro wirkte wie eine Oase.

Da war dieses Gefühl, einfach zweisam zu sein, sich langsam zu betrinken und kaum Kontakt mit der Welt zu haben, keinen Schaden anzurichten, sondern einfach nur in diesem Moment in diesem Raum zu sein und sich miteinander zu beschäftigen. Es war ein schönes Gefühl. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis sich unsere Lippen erneut trafen. Und diesmal öffneten sie sich weiter als zuvor und unsere Zungen hatten ein zartes Rendezvous in einem zutiefst friedlichen Moment. Keine Ahnung, wie lange er dauerte.

Fortsetzung folgt...

Lange Nacht mit Tanja, Teil 1

Es war eine der wichtigen Wochen im Jahr, bei denen im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit immer hektische Betriebsamkeit aufkommt. Wir hatten alle schon die letzten Tage viel Stress gehabt, standen morgens früh auf, um die PR-Maschinerie zeitig anzukurbeln, das Team teilte sich auf, die meisten nahmen nun externe Termine wahr, andere hielten im Büro die Stellung, darunter auch ich. Es war anstrengend, aber etwas weniger belastend, als ich es erwartet hatte. Das lag u. a. daran, dass ich zwischendurch immer wieder Tanja begegnete. Umarmungen, Streicheleinheiten, Händehalten...in den letzten Wochen war das öfter vorgekommen, doch erst jetzt registrierte ich diese Berührungen in Gänze, schien wie aufgetaut.

Dann am letzten Tag der heißen Phase, früher Abend: Es war die Ruhe vor dem Sturm, fast alle waren noch mal heimgegangen um sich auszuruhen, erst im Laufe des Abends würden wieder alle nacheinander eintrudeln, um dann bis in die frühen Morgenstunden eifrig zu arbeiten. Im Büro waren die meisten Lichter aus, Tanja und ich standen noch in der Kaffeeküche, als uns der Chef versehentlich einschloss. Wir bemerkten das noch rechtzeitig, riefen ihn zurück, aber wir blieben dann doch noch zu zweit im Büro. Wieder schmiegten wir uns aneinander, als hätten wir nie etwas anderes getan und dann berührten sich unsere Lippen, wir tauschten zärtliche Bützchen aus und lachten. Sie musste aber bald weg, hatte noch schnell was im Büro zu erledigen, würde erst in einigen Stunden zurückkommen. Ich verließ sie, ging in das andere Stockwerk, wo sich langsam die anderen Leute einfanden.

Doch dort bekam ich schnell wieder einen Grund geliefert, um noch mal ins große Büro zu laufen und so sah ich sie schon wieder, kurz bevor sie gehen wollte und wir tauschten noch mal ein paar zarte Küsse aus.

Freitag, 10. August 2007

Neue Situation

Ich habe in den letzten Jahren einige Erfahrungen gesammelt, habe in meiner Sexualität Konventionen gesprengt und Grenzen überschritten. In der Liebe war es schwieriger. Wenig gelang mir, wobei bemerkenswert ist, dass ich in der Liebe meistens ganz konventionell dachte und meine anderen Gewohnheiten verdrängte.

Nun befinde ich mich in der Situation, die gesellschaftlicher Normalität entspricht bzw. Teil davon ist – ich bin eine romantische Zweierbeziehung eingegangen. Man könnte noch das Wort „monogam“ hinzufügen, aber das gehört ohnehin zur Normalität.

Ich liebe sie, sehr sogar. Gerade heute Abend, da ich diese Zeilen schreibe, vermisse ich sie. Sie weiß nichts von diesem Blog hier, doch sie kennt meine bisherigen sexuellen Aktivitäten recht gut. So viel zunächst mal dazu.

Jene regelmäßigen Leser hier, für die dies eine Neuigkeit ist (auch wenn es m. E. schon fast aus einigen der letzten Beiträge herauslesbar war), werden sich jetzt vielleicht fragen, ob das nun das Ende dieses Blogs oder zumindest der weiteren Entwicklung unkonventioneller Gedanken ist (die ich schon länger versprochen doch immer noch weitgehend schuldig geblieben bin). Noch mehr werden womöglich fürchten, hier nun keine neuen erotischen Geschichten mehr lesen zu können, zumindest nicht mehr so abenteuerliche.

Dazu kann ich nur sagen:
Keine Bange wegen meiner Beziehung! Ich möchte gerade jetzt, da ich mich genauso gut wie viele andere Männer auch zurücklehnen könnte, weil ich mich sexuell und emotional „versorgt“ wähne, doch erst recht Kritik - im Sinne einer möglichst genauen Prüfung - an den gesellschaftlich ausgehandelten moralischen Grundlagen üben, auf denen unsere Art zu leben und zu lieben fußt, einschließlich der Verfehlungen (Fremdgehen etc.), die Teil des Systems sind. Dies möchte ich tun, aber nicht, um die Liebe zu zerschmettern, sondern um ihr mehr Wahrhaftigkeit zu verleihen. Ein kühner, vielleicht sogar überheblicher Gedanke? Wahrscheinlich gibt es längst Bücher, die alle meine Fragen klären. Doch ich will mir erlauben, (auch) selbst zu denken.

Wer möchte dabei sein?

Sonntag, 15. Juli 2007

Ludmilas falsche Hingabe

Wenige Tage nach jenem Abend mit meinem alten Freund denke ich über Intimität und Hingabe nach und komme dabei wieder auf jene ukrainische Studentin, an die mich die Kellnerin so sehr erinnert hatte.

Es war eine kurze, aber intensive Romanze mit jähem Ende. Ich würde sagen, dass wir verliebt waren, liefen Arm in Arm durch die Stadt, rannten lachend wie Kinder durch den prasselnden Regen, rissen uns zuhause die nassen Klamotten vom Leib und genossen intensivste Berührungen. Kein Millimeter, kein Winkel ihres wunderschönen Körpers blieb mir verborgen, und zwischen uns passte kein Blatt Papier mehr, wenn wir erschöpft zusammen einschliefen. Wenn meine Wohnungstür ins Schloss fiel, gab es nur noch unsere kleine Welt und unsere Lust aufeinander.

Aber da es die Welt da draußen für uns in diesem Momenten nicht gab, teilten wir auch nichts davon miteinander. Erst wenn die Müdigkeit größer war als die Lust, hielten wir inne und sprachen auch mal wieder. Und allmählich lernte ich etwas über ihr Verhältnis zur Welt. Und so lernte ich auch, wie fern wir uns in Wahrheit waren. Ihr Hass auf Homosexuelle, überhaupt auf jegliche unkonventionelle Lebensart, widerte mich an. Aber noch mehr erschütterte mich ihr widersprüchliches Weltbild, das so wirkte, als sei es einem gewöhnlichen Porno entsprungen. Ja, natürlich habe sie mal Sex mit einer Frau gehabt und es sei schön gewesen. Aber Sex unter Männern? Igitt! Ich zeigte ihr meine Verwunderung über ihre moralischen Doppelstandards. Aber sie hatte kein Einsehen, im Gegenteil. Sie sagte, sie müsse nun an ihren französischen Ex-Freund denken, der sie irgendwann für einen Mann verlassen habe.

Ich wollte immer noch an sie glauben und war der Ansicht, sie müsse geistig noch im Westen ankommen (was, zugegeben, selbst manchem gebürtigen Alteuropäer noch nicht gelungen ist). Vor allem dachte ich, dass unsere Zuneigung zueinander eine Brücke bauen könnte zwischen unseren unterschiedlichen Ansichten. Als ich unser Abendessen zubereitete, musterte sie mich argwöhnisch. „Ich hatte noch nie einen Mann mit so schmalen Schultern.“ Da flogen sorgsam vergiftete Pfeile, die mich treffen sollten, doch ich musste einfach nur lachen und konnte nicht anders als mit spöttischer Ironie zu kontern: „Nun, bei mir ist die Energie eben ins Gehirn und in die Lenden gegangen.“ Ich setzte mich wieder zu ihr aufs Bett und lächelte sie an, doch ich erntete nur einen skeptischen, eher ablehnenden Blick.
„Weder Dein Hirn noch Dein Schwanz scheinen mich zu mögen. Ich gebe alles aber ich scheine Dich nicht richtig anzumachen.“
„Wie kommst Du darauf?“
„Ach, ich fühle das! Und ich merke langsam, wie Du bist. Du bist auch so ein halbschwuler Franzose!“

Ludmilas-Metamorphose

Ihren Körper hatte sie mir längst dargeboten, doch nun sah ich ihre innere Nacktheit und was ich sah, gefiel mir nicht. Mir ging ein Licht auf. Ich hatte es verdrängt angesichts der insgesamt doch sehr lustvollen Stunden mit ihr, aber da war ein Makel, von Anfang an. Oft konnte ich mich bei ihr nicht richtig gehen lassen. Da waren kurze Momente, in denen ich mich wunderte, wie wenig ich fühlte, als dieser sehr reale feuchte Traum eines Frauenkörpers sich mit meinem vereinigte. Ja, sogar das körperliche Gefühl schien dann befremdlich gering. Da war dieser kalte, aufgesetzt wirkende Pornoblick ihrer Augen. Mir war, als hätte ich ihn nun entschlüsselt: Ich bin die Frau, Du bist der Mann und Du besorgst es mir mit Deiner erbarmungslosen männlichen Härte und ich will Deinen Saft überall haben, weil es Dir gefällt und weil das meine Rolle ist – das gute Mädchen, das im Bett zum Luder wird und es Dir besorgt, indem es Deinen Schwanz und Dein Gehirn mit seiner Verderbtheit fickt.

Da war keine Hingabe. Es war wohl nur ihre Rolle, von der man ihr gesagt hatte, dass sie sie so auszufüllen habe. Sie hatte offenbar Spaß an Sex, weil er ihr unmoralisch und schmutzig erschien. Und so konnte sie sich nichts anderes vorstellen, als dieses Luder zu sein. Ein geiles Luder, das von einem starken Kerl gebumst wird. Ja, von einem starken, harten Kerl und nicht von einem Weichling, der sich morgens eincremt und der schwule Freunde hat.

Dieser Gedanke nahm in meinem Kopf nur langsam Gestalt an, unterdessen ging es mit uns noch einige Tage weiter. Aber alles lief nun auf eine Eskalation hinaus und letztlich endete unser Kontakt mit einem Telefongespräch, in dem sie nur noch Hasstiraden für mich übrig hatte. Derweil waren noch andere Dinge zwischen uns schief gegangen, aber mein größter Fehler war aus ihrer Sicht wohl, dass ich einfach nicht so war, wie nach ihrem Weltbild ein Mann zu sein hatte – und dass sie mir in ihrer Rolle nicht mehr gefiel.

Was bleibt, ist die Erinnerung an sehr intensive, sehr dichte Stunden, in denen es nur noch Zweisamkeit gab, das wunderbare Gefühl von Haut auf Haut und der engumschlungene, sanfte Fall in den Schlaf. Diese Momente waren ein Genuss, auch wenn nun ein Schatten auf ihnen liegt, denn unter dieser hübschen Hülle lag ein Geist, der einer flachen Einöde glich.
Und ich werde nie mit letzter Gewissheit sagen können, ob sie all diese Dinge, die mir so viel Lust bereiteten, nur zur Erfüllung ihrer Rolle als willfährige Gespielin tat, oder doch – zumindest am Anfang - mit ehrlicher Hingabe.

Bierselige Klagelieder und der Geist einer Liebschaft

Vor einigen Monaten:
Ich treffe nach langer Zeit mal wieder einen alten Freund. Leider bin ich übermüdet und das normalerweise so angenehme Lokal überdurchschnittlich laut. Wir sitzen beisammen, speisen vorzüglich, trinken Bier und plaudern über Karriere, Filme und Frauen. Genau genommen sprechen wir über seine Karriere und meine noch nicht vorhandene, über Filme, die ich nicht kenne und über Frauen, die wir mal hatten und die für ihn –den „Vergebenen“ von uns beiden – nun verbotene Früchte sind bzw. für mich wiederum inzwischen uninteressant. Er klagt mir sein Leid über die sexuellen Restriktionen seiner monogamen Zweierbeziehung, ich wiederum jammere - wenn auch mit diesmal recht geringer, wohl resigniert anmutender Vehemenz – über das von Eroberungsanstrengungen und Leerlaufphasen geprägte Singledasein.

Meine Lieblingskellnerin, die mir früher oft den Nacken kraulte, während sie mich fragte, ob sie mir noch irgendwas Gutes tun könne, läuft mehrfach gestresst an mir vorbei, ohne mich zu bemerken.

In diesem Moment will ich ein eigenes Lokal nur für meinen Kumpel und mich, anschließend will ich Sex und dann 12 Stunden Schlaf. Vielleicht wäre die Reihenfolge umgekehrt sogar besser, dann wäre ich ein dankbarer Gesprächspartner für den armen Kerl, der sich vermutlich wundert, dass ich entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten wenig zur Konversation beitrage.

Ich bestelle bei einer mir bisher unbekannten Bedienung einen Römersalat, mustere das mir neue, osteuropäisch anmutende Gesicht und stelle fest, dass sie auf verblüffende Weise einer ehemaligen ukrainischen Gefährtin ähnelt. Bittersüße Erinnerungen werden wach, die einen eigenen Beitrag in diesem Blog verdienen.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Traumdeutung

Mit einer gewissen Verwirrung über meine in dieser Nacht vollzogenen Ausflüge in die Traumwelt stehe ich auf. Nur einige der zahlreichen Traumerlebnisse:

Ich spiele ganz offensichtlich ein Computerspiel, alles ist etwas pixelig. Das Setting erinnert an den berühmten SciFi-Schocker Alien und gerade als ich das realisiere, springt mich ein Facehugger an und pflanzt mir einen Embryo ein. Ich habe nicht mehr viel Zeit, bis das Ding zum Chestburster wird. Seltsamerweise "weiß" ich, dass es zum Spielkonzept gehört, jetzt schnell eine Krankenstation aufsuchen zu müssen, um sich dort von einem Roboter-Doc das Mistvieh rausoperieren zu lassen. Bevor mir dies gelingt, endet allerdings der Traum.

Eine große Parkanlage, Sonnenschein. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber entweder habe ich eine Heldentat vollbracht oder einfach einen Wettbewerb gewonnen, jedenfalls reihen sich vor mir zahlreiche Leute auf, um mich zu küssen. So küsse ich zahlreiche hübsche Frauen, die interessierten Männer hingegen weise ich ab (Männer küsse ich allenfalls unter der Gürtellinie und da bin ich sehr wählerisch *g*). Meine real existierende Freundin sitzt ein wenig abseits, nimmt an dem Vorgang nicht teil.

Ein paar Meter neben ihr liegt eine hübsche Blondine bäuchlings im Gras, im Traum glaube ich sie zu kennen und laufe auf sie zu, setze mich auf sie und beginne, sie zu massieren. Meine Freundin bleibt weiterhin abseits sitzen und unterhält sich mit anderen Leuten. Ich empfinde Sicherheit, dass sie nicht eifersüchtig sein wird.

Doch in der nächsten "Einstellung" liege ich nackt mit dieser blonden Frau im Bett und wir ziehen uns gerade wieder an. Ein Kumpel, mit dem ich in den vergangenen Jahren schon viel über die Frauen gesprochen und manchmal auch geklagt habe, tritt gerade in das Zimmer ein und sagt, er wolle gar nicht wissen, was wir gemacht hätten. Ich empfinde Verunsicherung und frage mich, wie ich nun damit umgehen soll, denke an meine Liebste.

Dann wieder ein Schnitt, hier bin ich nicht mehr ganz über den Inhalt sicher, aber erschreckenderweise schien es darum zu gehen, dass mein Vater und ich um meine Freundin konkurrierten.

Ok, ich versuche mal auf die Schnelle ein paar Deutungen.

Die Alien-Geschichte:
Ich war früher leidenschaftlicher PC-Zocker, komme aber inzwischen immer seltener dazu. Bevor ich schlafen ging, wollte ich mich eigentlich mal wieder in die virtuelle Welt stürzen, doch dann war ich schon zu müde. Vermutlich träumte ich deshalb von einem PC-Spiel (so wie ich auch seit Ende meiner Schulzeit öfters von der Schule träume). Derzeit überspiele ich meine alten VHS-Tapes auf DVD und bei der Gelegenheit schaute ich mir neulich die ersten drei Alien-Filme an. Da gibt es also auch eine Verbindung. facehuggerZu guter Letzt ist unverkennbar, dass die Facehugger an ihrer Unterseite an eine Vagina erinnern(fleischig, rosa und feucht). Da der Facehugger bei der Attacke diese Unterseite auf das Gesicht des Opfers setzt, könnte das bedeuten, dass ich in dieser Nacht Lust auf Cunnilingus hatte. Freilich führt der Facehugger auch einen Schlauch in den Rachen des Wirts ein, mit dem er einmal den Embryo einpflanzt, den Wirt aber auch mit Sauerstoff versorgt.

Folge ich nun der Überlegung von weiter oben, dass ich von den Dingen träume, die ich länger nicht mehr hatte, so kann es sein, dass ich von aktiven Fellatio träumte. Leider ist es ja schon fast 9 Monate her (und ich denke mal, dass mir dabei kein Embryo eingepflanzt wurde *g*).

Massenküssen im Grünen:
Hier könnte meiner Neigung Ausdruck verliehen worden sein, mit vielen Menschen Zärtlichkeiten auszutauschen und dies nicht von einer intensiven Liebesbeziehung abhängig zu machen. Die Haltung meiner Liebsten bleibt unklar: Akzeptanz oder stumme Resignation?

Im Bett mit der anderen Frau:
Ich meine mich zu erinnern, dass ich Verunsicherung und Schuld empfand, als sich dieser Teil des Traums abspielte. Womöglich hat dies mit meiner Überlegung zu tun, dass ich meinen Neigungen nicht frei nachgehen will, solange meine Partnerin nicht deutlich gemacht hat, dass sie dies akzeptiert oder sich gar aktiv daran beteiligen würde. Da ist die Angst, es so falsch und verlogen zu machen wie so viele andere Leute, die ihren Partner/ihre Partnerin hintergehen.

Vater & Sohn:
Meine Erinnerung an diesen Abschnitt des Traumes ist zu unpräzise, als dass ich eine Interpretation wagen würde. Vielleicht ging es gar nicht um die Konkurrenz um meine Gefährtin, sondern darum, wer besser die Rolle als Mann neben seiner Partnerin ausfüllt. In der Tat sagte er mir neulich, ich solle nicht bei meinen Karrierebemühungen hinter sie zurückfallen. Da vermischt sich Liebe zum Sohn mit Resten eines traditionellen Denkens.

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Smithk415 (Gast) - 31. Mär, 12:16
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Wie gut kann ich nachempfinden was Du hier schreibst....
LazioFfm - 5. Mai, 11:42
Ist das Feuer wirklich...
Ist das Feuer wirklich erloschen nur weil man älter...
Ein alter Freund (Gast) - 4. Nov, 00:46

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